Body & Soul
Wenn die Welt Kopf steht – So gehst du mit Krisen um
Was du jetzt für dich und andere tun kannst
Was du jetzt für dich und andere tun kannst
Pandemie, Krieg in Europa, Klimakrise und dazwischen der ganz alltägliche Wahnsinn – Manchmal scheint es, als gerät die Welt komplett aus den Fugen. Im Kleinen wie im Großen. Dass wir an eigenen Krisen wachsen, wissen wir, auch wenn der Weg dadurch nicht easy peasy fast wie von selbst geht.
Doch wie geht man mit dem Ohnmachts-Gefühl um, wenn alles plötzlich außer Kontrolle scheint? Spätestens seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine ist für viele ein Gefühl von Hilflosigkeit da. Während wir durch den News Feed scrollen und die Nachrichten auf uns einprasseln, kommt die große Frage: Was kann ich tun? Wie kann ich helfen?
Eins können wir uns bewusst machen: Mit dieser Mischung aus Wut auf die Ungerechtigkeit, Fragen und Zukunftsängsten steht keiner allein da. Umso wichtiger ist es jetzt, dafür zu sorgen, dass es dir gut geht. Klingt paradox und egoistisch? Nur, wenn du dich selbst stark und energiegeladen fühlst, kannst du auch anderen helfen. Daher ist deine Selfcare-Routine gerade in Krisen-Zeiten noch entscheidender.
Ist es die Weltsituation, die dich überfordert? Geht es gerade in deinem Leben drunter und drüber und die globalen Krisen lassen dich den Kontrollverlust noch intensiver spüren? Mach dir zunächst bewusst, dass deine Sorgen und Gedanken einfach da sein dürfen. Das bedeutet nicht, dass sie real werden müssen und du dich ihnen 24/7 hingibst. Deine eigene Handlungsfähigkeit zu bewahren, hilft dir da am besten weiter.
Wird es mal schwer und anstrengend im Leben, brauchen wir eins, um gut durch die Situation zu kommen: psychische Widerstandsfähigkeit, auch Resilienz genannt. Sie hilft uns, auch dann noch cool zu bleiben, wenn um und in uns das Chaos ausbricht. Zum Glück kannst du Resilienz trainieren.
Eine Nachricht nach der anderen zu lesen und von schlimm zu schlimmer zu scrollen, gibt manchmal ein diffuses Gefühl von Kontrolle: Ich weiß ganz genau, was passiert und bleibe informiert. Dich zu belesen ist ok. Mit sogenanntem Doom-Scrolling, also dem endlosen Scrollen in negativen Nachrichten, tust du dir keinen Gefallen. Gönn deinem Hirn einen Break und lies nur an ausgewählten Zeiten die Nachrichten.
Ausgeruht startest du besser in den Tag – und kannst mehr bewegen. Doch das ist gar nicht so leicht, wenn die Gedanken immer wieder in deinem Kopf kreisen. Finde einen Rhythmus, der dir Kraft gibt. Morgens raus und Tageslicht tanken und abends etwas finden, das dich zur Ruhe bringt. Besonders vor dem Schlafengehen. Das kann ein Hörbuch sein oder ein schöner Roman. Eine kurze Meditation und das Aufschreiben von allem, was dich beschäftigt. Mach einen Braindump, leg das Handy weg – am besten 1 bis 2 Stunden vor dem Einschlafen und sorge für einen festen Rhythmus und ausreichend Schlaf für deinen Reset. Regelmäßige Routinen geben dir Halt, wenn alles gerade Kopf steht.
Du kannst ganz entspannt deinen Kaffee trinken, während anderswo tausende Menschen auf der Flucht sind? Es ist ok, Schuldgefühle zu haben. Trotzdem findet dein Leben im Hier und Jetzt statt. Statt dich miserable zu fühlen, dass du an einem anderen Ort lebst, konzentriere dich lieber auf das, was dir jetzt Kraft gibt. Deine Freunde und Family, ein beruhigender Walk im Park, die ersten Blätter, die langsam sprießen – Es gibt keine Hold-Taste für dein Leben. Je mehr du dich mit der guten Energie aus schönen Momenten auflädst, desto kraftvoller kannst du deinen Teil zum Change beitragen.
Gerade, wenn wir aufgewühlt sind, stärkt uns die Nähe zu anderen Menschen. Verabrede dich mit deinen Freunden und hört euch gegenseitig zu. Genauso, wie du deinen Ballast loswerden darfst, ist es auch gut, wenn du für jemanden eine Stütze bist. Ob ihr euch nur zu zweit trefft, einen „Krisen-Zirkel“ ins Leben ruft und aktiv Lösungen plant oder einfach ein Outdoor-Treff vereinbart.
Zu helfen, macht glücklicher und gibt dir das Gefühl, endlich etwas tun zu können. Das kann die Geld- oder Sachspende sein. Eine monetäre Hilfe kommt meist am schnellsten an, weil sie von Organisationen verwaltet wird, die im Blick behalten, was ganz genau vor Ort fehlt – und dies beschaffen. Informiere dich, welche Organisationen hier am seriösesten sind, bevor du spendest. Schau auch bei Sachspenden online nach, wo und was ganz konkret in deiner Stadt gesammelt wird.
Willst du vor Ort aktiv werden, dann recherchiere nach Vereinen und Initiativen, die sich für das, was dich beschäftigt, engagieren. Du kannst dich als Volunteer beim Empfangen ankommender Flüchtlinge engagieren oder selbst ein Zimmer zur Verfügung stellen, wenn das für dich möglich ist. Informiere dich und schau, was es in deiner Nachbarschaft für aktuelle Angebote gibt. Vielleicht möchtest du dich als Tandem-Partnerin engagieren, Sprach-Kurse geben oder Workshops zu ganz anderen Topics gründen. Vernetz dich und werde aktiv. So kommst du nicht nur in Kontakt mit Menschen, die betroffen sind, sondern findest deinen Weg, zu helfen.
Ganz gleich, was dich beschäftigt, es mit anderen zu teilen, ist immer gut. Wenn dir also etwas auf der Seele brennt und du mit jemandem sprechen möchtest – Unsere Berater bei Questico sind immer für dich da.